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Inselschwimmen kehrt zurück

25.04.2017 | 2017-02

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Sieben Minuten und zwei Sekunden hat es gedauert, dann waren die 300 Startplätze des vierten Inselschwimmens
der DLRG Norderney auch schon belegt. Trotz zweijähriger Pause hat das Event nicht an Beliebtheit verloren.

300 Teilnehmer, 8,2 Kilometer Nordsee, ein Spitzenevent: Am 23. Juli werden sich zum vierten Mal abenteuerlustige Schwimmer von der Naturbadestelle Hilgenriedersiel aus in Richtung Norderney durch die Fluten kämpfen. Was genau sie dabei erwartet, das kann keiner wirklich vorhersagen. Mal mag es sonnig und die See spiegelglatt und ruhig sein; mal eher windig mit rauer Nordsee. Oder gern auch eine Mischung aus allem, wie es beim Inselschwimmen 2015 der Fall war: Sonnenschein, 20 Grad Außentemperaturen, aber Wind und Wellen. Den Zuschauern, die auf der Begleitfähre „Frisia X“ das Inselschwimmen direkt beobachten konnten, versicherte Moderator Gerd Ahrends-König: „Mit den Wellen zu kämpfen ist es, was die Schwimmer lieben.“

Ob nun ein Kampf mit den Wellen oder nicht, die Nordsee auf 8,2 Kilometern zu durchschwimmen ist in jedem Fall ein Naturerlebnis. 24 Jahre lang war dies beim Nordseeschwimmen möglich, meist von Langeoog nach Bensersiel. Ein Wechsel im Vorstand der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) Esens brachte das vorläufige Ende der Veranstaltung. Im Jahr 2013 konnte die DLRG Ortsgruppe Norderney mithilfe der Kölner Agentur „König Event Marketing“ das große Sportereignis übernehmen und unter neuem Namen weiterführen. Im vergangenen Jahr musste das Ereignis leider ausfallen, dieses Jahr aber findet es wieder statt. Unterstützt wird die DLRG Norderney durch weitere Ortsgruppen, wodurch die Schwimmstrecke von 30 Rettungsbooten der DLRG begleitet wird. Entlang der Strecke passen die ehrenamtlichen Helfer auf, damit auch wirklich alle Teilnehmer gesund und sicher auf Norderney ankommen.

Auf der Insel wartet ein großer Empfang auf die Schwimmer. Am Surfhafen versammeln sich hierfür zahlreiche Schaulustige, die die Teilnehmer auf den letzten Metern kräftig anfeuern. So urteilte auch Rob Fokkinga, der Sieger der vergangenen drei Inselschwimmen: „Es ist ein toller Wettkampf und der Empfang hier auf der Insel ist riesig.“ Für dieses Jahr hat sich der Monoflossen-Schwimmer aus Holland bereits wieder angekündigt. Seine Bestzeit liegt bei 1:14:20 Stunden. Neben ihm werden weitere bekannte Gesichter des Inselschwimmens antreten – so auch Klaus Neusius aus Merzig/Saar. Zum wiederholten Male nimmt er den Kampf mit der Nordsee auf. Das Besondere: Klaus Neusius wird am Wettkampftag 80 Jahre alt sein. Seine Teilnahme kündigte er schon direkt nach dem letzten Inselschwimmen in 2015 an. Aber auch viele neue Starter haben es geschafft, sich in diesem Jahr anzumelden, wie „König Event Marketing“ mitteilt. Bereits nach sieben Minuten und zwei Sekunden seien alle 300 Startplätze belegt gewesen. Eine Warteliste für Nachrücker ist eingerichtet, über das Kontaktformular auf der Internetseite www.inselschwimmen-norderney.de kann sich jeder, der noch Interesse an der Teilnahme hat, auf die Liste setzen lassen.

Am Wettkampftag selbst werden sich die Schwimmer am Norddeicher Hafen treffen, am Parkplatz zum Fähranleger. Mit dem Bus geht es von hier aus zum etwa zehn Kilometer entfernten Hilgenriedersiel, wo ein kleiner Fußmarsch von etwa einem Kilometer die Teilnehmer an den Start an der Naturbadestelle bringt. Die Schwimmer starten gleichzeitig, das Wasser etwa hüfthoch. Auch in diesem Jahr wird es wieder die drei üblichen Disziplinen geben: Barfuss, Flossen und Monoflosse. Die Boote der DLRG dienen nicht nur zur permanenten Garantie der Sicherheit, sondern auch als Orientierungshilfe auf der Strecke. Denn in offenen Gewässern ist das Schwierigste meist die Orientierung. Die ersten Kilometer werden die Schwimmer geradewegs auf den Norderneyer Leuchtturm zuhalten, immer begleitet von der „Frisia X“. Falls doch jemand abbrechen muss, kann er die Insel auf dem Begleitschiff erreichen.

Kurz vor Norderney heißt es dann: Kurswechsel. Nicht mehr direkt auf den Leuchtturm zu, sondern in Richtung Westen an der Insel entlang. Wenn die Schwimmer Glück haben, hilft ihnen die Strömung dabei, den Surfhafen zu erreichen. In den vergangenen Jahren konnte Rob Fokkinga immer als erster aus dem Wasser steigen, der letzte Teilnehmer kam meist nach rund zweieinhalb Stunden auf der Insel an. Zum Aufwärmen gibt es traditionell Erbsensuppe und die Siegerehrung erfolgt direkt vor Ort. Und auch wenn nur die Erst- bis Drittplatzierten der jeweiligen Kategorien mit einem Pokal nach Hause gehen werden, so können sich doch alle Teilnehmer als Sieger fühlen, denn sie haben sich 8,2 Kilometer weit durch die Nordsee gekämpft. Die tolle Atmosphäre im Norderneyer Surfhafen rundet das gesamte Erlebnis ab.